Der Initiatior des Fördervereins „Hilfe für Akwa e.V.“

Pfarrer Dr. Ifeanyi Emejulu 

„Ich stamme aus dem kleinen Dorf Akwa, das etwa 16 km entfernt von der Stadt Ihiala, Bundesstaat Anambra im Südosten des westafrikanischen Staates Nigeria liegt und in dem etwa 2.500 Menschen leben. Dieses Gebiet dürfte den Älteren unter Ihnen noch als die Region Biafra bekannt sein, in der Ende der 1960er Jahre verursacht durch den Bürgerkrieg eine große Hungersnot herrschte.

Auch heute noch herrscht in meinem Heimatland große Armut. Dabei ist Nigeria reich an Bodenschätzen, es gibt große Erdölvorkommen und Diamanten. Doch bedingt durch die hohe Korruption geht der wirtschaftliche Aufschwung an der Mehrzahl der einheimischen Bevölkerung vorbei. Die Kluft zwischen arm und reich wird immer größer. Es fehlt eine gesunde Mittelschicht.

Mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt in extremer Armut und muss mit weniger als einem US-Dollar am Tag auskommen. Das fehlende Geld führt dazu, dass die Menschen ihre zahlreichen Kinder nicht ausreichend ernähren können und ihnen auch die Schulgebühren nicht zahlen können.

Da es kein staatlich organisiertes Gesundheitssystem gibt, können sich diese Leute auch keine medizinische Behandlung leisten.

Die medizinischen Einrichtungen sind in der Regel von der mangelnden staatlichen Finanzierung abhängig. Nur wenige Gesundheitseinrichtungen werden von kirchlichen oder privaten Trägern unterhalten. So können sich nur wohlhabende Nigerianer eine Behandlung in den privaten Einrichtungen leisten, da dort die Kosten sehr hoch sind. Wer kein Geld hat, bekommt keine medizinische Behandlung. Es besteht ein erhebliches Gefälle zwischen arm und reich aber auch zwischen Stadt und Land.

Meine Besuche in meinem Heimatdorf Akwa haben mir wieder vor Augen geführt, wie schlecht es vielen meiner Landsleute im Krankheitsfall ergeht. Der nächste Arzt bzw. das nächste Krankenhaus befinden sich in der 16 km entfernten Stadt Ihiala. Mangels eines Fahrzeugs müssen die meisten zu Fuß in die Stadt laufen. Beim Arzt zahlen sie dann zunächst für die Untersuchung. Oftmals müssen sie sich dieses Geld bereits bei Familienangehörigen oder Freunden leihen. Für die eigentliche Behandlung oder Medikamente ist dann meist gar kein Geld mehr da.

Deshalb kehren sie wieder nach Hause und versuchen mit allen möglichen Mitteln gesund zu werden. Sie greifen zu Heilkräutern oder konsultieren den sogenannten Apotheker im Dorf, der nur eine sechsmonatige Ausbildung gemacht hat und wenig Ahnung von Medizin hat.

Der Patient bleibt dann solange zuhause bei der Familie, bis er das Geld für eine Behandlung zusammenbekommen hat. Die Krankheit verschlimmert sich derweil immer mehr und wenn der Patient endlich ins Krankenhaus kommt, ist es meistens schon zu spät, so dass er dort oft wenige Tage später stirbt. Deshalb heißt es bei uns im Volksmund: „Wer ins Krankenhaus geht, stirbt dort schneller als zuhause.“

Diese Situation hat mich so sehr berührt und betroffen gemacht, dass ich zusammen mit Freunden und Pfarreimitgliedern beschlossen habe, hier in Deutschland Geld zu sammeln, um in meinem Heimatdorf Akwa eine Krankenstation aufbauen zu können.

Deshalb habe ich in meiner Pfarrgemeinde „Maria von der Immerwährenden Hilfe“ eine Spendenaktion für den Bau einer Krankenstation in Akwa ins Leben gerufen und zum Glück haben wir das Geld schnell zusammen bekommen. Dank der Großzügigkeit vieler Pfarreimitglieder und Freunde überall in Deutschland und darüber hinaus, konnten wir eine Krankenstation in meinem Heimatdorf Akwa errichten und 2018 einweihen. Danach haben wir unseren Förderverein „Hilfe für Akwa“ gegründet.

Damit ist die Arbeit noch nicht vollendet, da wir immer wieder finanzielle Hilfe für die medizinische Geräte, deren Wartung, Möbel, Erhaltung der Krankenstation, Honorar von Personal und auch finanzielle Hilfe für verschiedene Infrastrukturen in Akwa benötigen.

Vor 2012 gab es kein sauberes Trinkwasser in unserem Dort Akwa, die Dorfbewohner tranken nur das dreckige Wasser aus dem Ulasifluss, deshalb hatte ich im Jahre 2012 mit meinen damaligen Pfarreimitgliedern in Künzell-Pilgerzell, deutschen Freunden, Wohltätern und der Stadt Künzell zwei Solarbrunnen in meinem Heimatdorf Akwa errichtet. Das Brunnenprojekt war ein Segen für meine Landsleute, da sie gesunder wurden und Krankheiten, wie Typhus und Cholera verschwanden. Leider wurden vor drei Jahren die zwei Solarpumpen gestohlen, und die Leute bleiben bis heute ohne sauberes Trinkwasser. Wir wollen diese zwei Solarbrunnen wieder funktionsfähig machen, bzw. reparieren lassen.

Dank im Voraus für Ihre Unterstützung dabei bzw. Spende dafür.

Wir freuen uns weiterhin auf Ihre Großzügigkeit und Unterstützung für die Menschen in Akwa; nicht nur für die Krankenstation, sondern auch für die Infrastrukturen dort. Jeder Cent zählt und kommt doch gut an. Vergelt`s Gott.“

Ihr

Pfarrer Dr. Ifeanyi Emejulu

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