Die Krankenstation in Akwa wurde durch eine Initiative von Pfarrer Dr. Ifeanyi Emejulu und der katholischen Kirchengemeinde in Nidderau Windecken errichtet.

Pfarrer Emejulu stammt aus dem kleinen Dorf Akwa, das etwa 16 km entfernt von der Stadt Ihiala im Südosten des afrikanischen Staates Nigeria liegt und in dem etwa 2.500 Menschen leben.


Pfarrer Dr. Ifeanyi Emejulu

Nigeria an sich ist reich an Bodenschätzen, es gibt große Erdölvorkommen und Diamanten. Doch bedingt durch die hohe Korruption geht der wirtschaft­liche Aufschwung an der Mehrzahl der einheimischen Bevölkerung vorbei. Die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer. Es fehlt eine gesunde Mittelschicht.

Mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt in extremer Armut und muss mit weniger als einem US-Dollar am Tag auskommen. Das fehlende Geld führt dazu, dass die Menschen ihre zahlreichen Kinder nicht ausreichend ernähren können und ihnen auch die Schulgebühren nicht zahlen können. Da es kein staatlich organisiertes Gesundheits­system gibt, können sich diese Leute auch keine medizinische Behandlung leisten.

Die medizinischen Einrichtungen werden in der Regel vom Staat unter­halten. Nur wenige Einrichtungen werden von den Kirchen oder von privaten Trägern finanziert. Da die Kosten für eine medizinische Behandlung in den privaten Einrichtungen hoch sind, können sie nur von den wohl­habenden Nigerianern in Anspruch genommen werden. Wer kein Geld hat, bekommt keine medizinische Behandlung.Es besteht ein erhebliches Gefälle zwischen Arm und Reich aber auch zwischen Stadt und Land.

Der nächste Arzt bzw. das nächste Krankenhaus befindet sich in der 16 km entfernten Stadt Ihiala. Mangels eines Fahrzeugs müssen die meisten zu Fuß in die Stadt laufen. Beim Arzt zahlen sie dann zunächst für die Unter­suchung. Oftmals müssen sie sich dieses Geld bereits bei Familien­ange­hörigen oder Freunden leihen. Für die eigentliche Behandlung oder Medikamente ist dann meist gar kein Geld mehr da.

Deshalb kehren sie wieder nach Hause zurück und versuchen mit allen möglichen Mitteln gesund zu werden. Sie greifen zu Heilkräutern oder konsultieren den sogenannten Apotheker im Dorf, der nur eine sechsmonatige Ausbildung gemacht hat und wenig Ahnung von Medizin hat.

,Der Patient bleibt dann solange zuhause bei der Familie bis er das Geld für eine Behandlung zusammenbekommen hat. Die Krankheit verschlimmert sich derweil immer mehr und wenn der Patient endlich ins Krankenhaus kommt, ist es meistens schon zu spät, so dass er dort oft wenige Tage später stirbt. Deshalb heißt es bei uns im Volksmund: „Wer ins Krankenhaus geht, stirbt dort schneller als zuhause.“

Diese Situation veranlasste Pfarrer Emejulu und die Kirchengemeinde 2016, eine Krankenstation in Akwa zu realisieren. In nur 18 Monaten wurden 25.000€ gesammelt und eine Krankenstation mit sanitären Anlagen und einer Apotheke errichtet.

Im September 2018 wurde aus dieser Initiative heraus der Verein Hife für Akwa e.V. gegründet. Aktuell unterstützen wir die Krankenstation durch die Finanzierung eines Arztes und einer Krankenschwester, die einmal die Woche nach Akwa kommen und den Menschen eine medizinische Behandlung ermöglichen.

Bis 2019 hatte die Krankenstation nur einen Betonboden. Dieser war schwer zu reinigen und dementsprechend unhygienisch. Durch den Verein ermöglichten wir das Verfliesen aller Räume der Krankenstation, sodass nun ein hygienischeres Arbeiten möglich ist.


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